Erfahrungen beim Kupplungswechsel

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Erfahrungen beim Kupplungswechsel

Beitragvon Tonaphi » Dienstag 3. Januar 2017, 19:16

Hallo Leute,

da ich letztens bei meinem guten Stück die Kupplung habe wechseln lassen(das Ausrücklager hatte sich gemeldet), möchte ich euch gerne über meine Erfahrungen berichten, welche weiteren Ersatzteile man sicherheitshalber mit einplanen sollte.

Neben den Hauptakteuren Ausrücklager und Kupplung solltet ihr auch die Ausrückgabel (Hebel zur Betätigung) mit einplanen.
Bei meinem Defekt des Ausrücklagers hatte dieses die Gabel gleich mit kaputt gemacht.
Da unseren guten Stücke ja nun schon viele Jahre auf dem Buckel haben wurde auch gleich noch eine neue Schaltstange mit dazugehöriger Buchse eingebaut.
Beide Teile waren bei mir verschlissen. Zusätzlich war die Schaltwelle undicht und es wurde ein Dichtsatz von Mapco (gibt's auch von Febi) eingebaut.
Hier dann nicht mehr den Faltenbalg einbauen, da sonst der Rückwärtsgang nicht mehr reingeht.
Auch ist es ratsam die Dichtringe der Antriebswellen am Getriebe zu erneuern. Bei mir haben wir es leider nicht gemacht und nun ist die Fahrerseite leicht undicht.
Das muss ich sozusagen noch nachholen. Natürlich kam eine neue Füllung Getrieböl hinein. Neben einer nun wieder funktionierenden Kupplung habe ich wieder ein Getriebe, das sich wie bei einem Neuwagen schalten lässt.
Zugegeben bei mir war so ziemlich alles fällig aber ich denke bei Laufleistungen von über 220000 Kilometern sollte man so etwas schon mit einplanen.
Zumal die Teile Schaltstange, Buchse, Dichtsatz und die Ausrückgabel nicht die Welt kosten.
Hoffe meine Erfahrung kann diesem oder jenem helfen.

Grüße Tonaphi
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Re: Erfahrungen beim Kupplungswechsel

Beitragvon verfahrenstechniker » Samstag 14. Januar 2017, 19:10

Das hatte ich letztens auch durch am F4P-Motor. Ausrücklager machte Geräusche. Also habe ich auch die komplette Kupplung getauscht.
Der Kupplungsbelag war allerdings noch ziemlich gut (145.000 km). Die Ausrückgabel hatte bei mir keine Beschädigung und wurde wieder verbaut.

Habe zusätzlich den Kurbelwellendichtring auf der Getriebeseite vorsorglich getauscht, bevor das Getriebe deswegen später wieder raus müsste.
Der Dichtring der Primärwelle am Getriebe war mir allerdings zu heikel, weil dann die Hülse, auf welchem das Ausrücklager gleitet, raus gemusst hätte.
Die Dichtung des Schaltgestänges ist bei mir leicht feucht, habe ich aber nicht gewechselt.
Falls das später mal richtig undicht wird, kann man den Dichtsatz ja von außen montieren (soweit ich gelesen habe...), ohne das Getriebe ausbauen zu müssen.
Die Antriebswellendichtringe habe ich nicht getauscht und sind weiterhin dicht.

Getriebe- und Motoröl habe ich dabei auch gleich gewechselt - musste ja eh beides abgelassen werden.

Ich muss sagen die ganze Arbeit war ein ziemlicher Aufwand. Ich hatte zwar eine Anleitung (Sammlung von Renault Anleitungen auf CD vom Tech Verlag), aber die hat an den heiklen Stellen auch nicht geholfen.
Am schlimmsten waren aber der Spurstangenkopf und das Traggelenk der Fahrerseite, weil bei beiden die Schrauben festgegammelt waren und ich die Teile wiederverwenden wollte, d.h. vorsichtig lösen musste.

Um das Getriebe abzubauen hatte ich auch das Schaltgestände auseinandergeschraubt.
Damit das später wieder genau so zusammenpasst, hatte ich den Übergang der Stangen mit Farbe eingesprüht, sodass ich die Stangen wieder exakt so montieren konnte wie sie vorher zusammen waren - da kann ich Bau-Markierungsfarbe sehr empfehlen.

Nach dem Wechsel kommt die Kupplung etwas früher und die Geräusche sind weg. Sonst habe ich keine Veränderungen festgestellt.
verfahrenstechniker
 


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