Wie angekündigt habe ich mir die letzten Tage die Mühe gemacht und einen kleinen Vergleichstest folgender Leuchten gemacht:
Osram Nightbreaker (H4- Ausführung)
Philips Blue Vision (H4- Ausführung) sowie
Philips X-treme Power (ebenfalls H4- Ausführung)
Ich habe mit Absicht das Unterforum vom Laguna 1 gewählt da ich den Test mit den alten Streuglasscheinwerfern durchgeführt habe. Von daher sind die Ergebnisse nicht ohne weiteres auf die Klarglasscheinwerfer übertragbar, da dort die Verhältnisse der Leuchtmittel schon wieder ganz anders aussehen können.
AussehenWidmen wir uns zu allererst dem Aussehen der einzelnen Birnen:
von links nach rechts: Osram Nightbreaker, Philips Blue Vision, Philips X-treme Power
Was als allererstes auffällt (von den unterschiedlichen Farb-Bedampfungen einmal abgesehen) ist das die Osram Nightbreaker erheblich größer im Durchmesser als die anderen beiden ist. Philips verwendet ein spezielles Quarzglas welches stabiler ist als die herkömmliche Methode. Daher schafft es Philips mehr Leistung in die gleiche Größe zu "pressen".
Die Philips Blue Vision ist in komplett (leicht) blaues Glas gehüllt, wohingegen die X-treme Power bis auf einen blauen Strich oben (da wo das Abblendlicht sitzt) keinerlei Glasfärbung aufweist. Bei genauerer Betrachtung kann man allerdings feststellen, das der obere "Nippel" weiter nach unten reicht als bei den Kontrahenten.
Licht-EigenschaftenBei der Osram Nightbreaker fällt auf das die (türkis-)farbende Bedampfung fast durchgängig aufgetragen ist, nur ein kleiner Streifen beim Abblendlicht bleibt klar. Dadurch hat das Licht auf der Straße einen sehr leicht weißen Stich, was man allerdings wirklich nur erkennt wenn man eine Serienlampe im direkten Vergleich hat.
Die Philips Blue Vision ist durchgängig blau bedampft, wodurch man auf der Straße ein etwas weißeres, allerdings auch dunkleres Lichtbild hat (siehe unten.) Man sollte bedenken, das es mit herkömmlicher Halogentechnik
unmöglich ist auch nur annähernd an das Lichtbild von richtigem Xenon heranzukommen! Man sollte den Werbeversprechen der Hersteller also nicht allzu viel Glauben schenken wenn von "Xenon-Look" die Rede ist.
Bei der X-treme Power hat man bis auf den kleinen Streifen keine sichtbare Bedampfung, dadurch ist das Licht auf der Straße auch eher gelblich, allerdings nicht so wie bei der Serienlampe.
Straßen-AusleuchtungKommen wir nun zum eigentlich Wichtigsten in diesem "Test", nämlich zu dem was von den Funzeln auch wirklich auf der Straße ankommt. Die Bilder die ihr unten seht sind so wie sie meine Kamera (Sony Ericsson C905 mit 8 Megapixeln) ausgespuckt hat, sie sind nicht nachbearbeitet oder verfälscht worden. Die Aufnahmen haben immer am selben Platz und bei gleichen Wetterverhältnissen stattgefunden.
Zuerst die Osram Nightbreaker und Abblendlicht:
Wie man gut erkennen kann ist der Bordstein im Hintergrund gut zu erkennen, und auch die Ausleuchtung vor dem Fahrzeug ist als gut zu betrachten. Was auf dem Foto aussieht als wäre es sehr weiß kann ich so nicht bestätigen. Das Licht ist zwar weißer als bei einer Serienlampe, allerdings nicht so wie einige das vielleicht von den MTEC kennen.
Jetzt die Philips Blue Vision:
Wie man schön im direkten Vergleich mit den Nightbreakern erkennen kann machen die Blue Vision ihrem Namen alle Ehre, das Licht ist deutlich weißer als bei besagten Nightbreakern oder gar einer Serienlampe. Man kann allerdings auch erkennen das der Lichtkegel nicht ganz so weit reicht wie bei den Osram. Auch ist in Wirklichkeit (nicht wie auf dem Foto) die Ausleuchtung etwas dunkler. Bei schlechter Witterung konnte ich leider nicht testen, aber ist ist davon auszugehen das die Blue Visions dort durch die Farbtemperatur (4000 Kelvin) deutlich schlechter aussehen würde, da das Licht weißer ist und somit auch mehr von nasser Fahrbahn "geschluckt" wird.
Kommen wir nun zu den Philips X-treme Power:
Wie man erkennen kann ist das Licht deutlich heller als bei den Blue Vision, allerdings auch nicht so weiß, sondern eher gelblich. Im direkten Vergleich fällt auf das sich Nightbreaker und X-treme Power bei der Ausleuchtung insgesamt nicht viel nehmen. Allerdings ist der "Hauptlichtkegel" bei den X-treme Power geringfügig breiter und länger, was subjektiv in besserer Ausleuchtung der Straße direkt
VOR dem Auto resultiert.
Diese Bilder sind das normale H4-Abblendlicht, kommen wir also nun zu den Lichtverhältnissen bei Fernlicht.
Zuerst wieder die Osram Nightbreaker:
Wie man hier schön erkennen kann färbt sich das Licht beim Fernlicht weißer, daurch ist aber auch die Ausleuchtung insgesamt schwächer (vor allem bei Nässe). Auch hat man dann direkt VOR dem Auto so gut wie gar kein Licht, als würde man nur mit Standlicht fahren. Das ist eigentlich das Größte was mich bei den Nightbreakern gestört hat, denn man hat so nicht wirklich viel gesehen.
Nun die Philips Blue Vision:
Das Fernlicht der Philips Blue Vision ist sehr weiß, aber auch etwas dunkler als das der Konkurrenten. Bei Trockenheit mag das vielleicht noch gehen und auch "gut aussehen" aber bei nasser Witterung sieht man dann nicht mehr wirklich viel, da weißes Licht von dunklem Untergrund gern geschluckt wird. Das Fernlicht reicht auch nicht (anders als die Bilder suggerieren) nicht weiter als bei den Nightbreakern, genau das Gegenteil ist der Fall, der Lichtkegel ist viel kürzer und schmaler als bei den beiden anderen. Der unbestreitbare Vorteil der Blue Vision (und dem weißen Licht) ist, das man Fahrbahnmarkierungen sowie Schilder besser erkennen kann als mit den anderen Birnen, allerdings auch nur wenn es trocken ist.
Kommen wir last but not least zu den Philips X-treme Power:
Wie man hier schön erkennen kann hat das Fernlicht eine gute "Gesamtausleuchtung" sowohl nach vorn als auch zur Seite hin. Nicht zu verachten ist auch die sehr gute Ausleuchtung direkt VOR dem Fahrzeug, welche gefühlte 10mal besser ist als bei den Nightbreakern. Auch kann man die Karte im Hintergrund etwas besser erkennen als mit den Osram. Im direkten Vergleich zwischen Nightbreaker und X-treme Power ist ein kleiner, aber doch deutlicher Vorteil bei den Philips zu erkennen. Leider kommt das auf den Bilder nicht ganz so gut rüber wie in der Realität.
FAZITIch ziehe ein persönliches, aber doch sehr eindeutiges Fazit aus diesem Vergleich.
Osram Nightbreaker: gute bis sehr gute Ausleuchtung beim Abblendlicht, aber deutliche Schwächen beim Fernlicht (besonders im vorderen Bereich)
Philips Blue Vision: schönes weißes Licht, aber dadurch auch (zwangsläufig) schlechtere Ausleuchtung der Straße, vor allem bei Nässe
Philips X-treme Power: sehr gute gleichmäßige, helle und breite Ausleuchtung sowohl bei Abblend- als auch Fernlicht.
Ich persönlich würde nach diesem Test zu den Philips X-treme Power raten, die kosten im Netz (u.a. bei ebay) incl. Versand ca. 20 Euro.
Auch die Osram Nightbreaker kann ich empfehlen, vor allem wer Wert auf gute Ausleuchtung beim Abblendlicht wert legt ist mit ihnen gut beraten, allerdings mit Abstrichen beim Fernlicht. (Ich selbst habe die Nightbreaker noch in den NSW eingebaut, und da tun sie auch hervorragende Dienste
) Die Nightbreaker gibt es bei diversen Anbietern im Netz für rund 25 Euro.
Zumindet aus lichttechnischer Sicht sind die Philips Blue Vision nicht zu empfehlen, da die Ausleuchtung doch eher mager und vor allem bei Nässe als zu schwach einzuschätzen ist. Dafür sind sie dem "Xenon-Look" am nächsten und machen optisch eine ganze Menge her. Im Netz sind sie zu haben für ca. 23 €.
So, jetzt hab ich mir aber ganz schön die Finger wundgetippt, aber ich hoffe ich konnte einigen mit diesem Beitrag bei der Entscheidung, welches Leuchtmittel das richtige ist, helfen. Ich weise nochmal darauf hin das ich den Test mit H4-Birnen sowie den alten Streuglas-Scheinwerfern durchgeführt habe! Die Ergebnisse sind also nicht 1:1 auf Klarglasscheinwerfer übertragbar. Falls ich die Gelegenheit bekommen sollte und ein Fahrzeug mit Klarglasscheinwerfern zur Verfügung hab, werde ich diesen Test dann selbstverständlich nachreichen
Mein Dank geht auch an die Firmen x-tuning24 und Clasen, welche mir freundlicherweise die Leuchtmittel zur Verfügung gestellt haben.