von Fussgänger » Montag 3. Februar 2014, 17:51
Solche und weitere, inhaltlich ähnliche Hinweise findet man über Google auf den Homepages seriöser Bremsenspezialisten:
„Bei geschlitzten Bremsscheiben wirken die Rillen ähnlich wie ein 'Abflusskanal'. Durch die Drehbewegung der Bremsscheibe wird auf ihr befindlicher Schmutz oder anhaftendes Regenwasser über die Schlitze nach außen transportiert“.
So viel also nochmal zum Thema Bremswirkung im Regen bzw. der in vorhergehenden Postings vehementen Verneinung einer verzögert einsetzenden Bremswirkung auf Grund von Wasser (aber auch Streusalz) zwischen Bremsscheibe und Bremsklotz.
Grundsätzlich quietscht die Bremse, wenn deren Bauteile in Eigenschwingung geraten. Diese Eigenschwingungen haben ihre Ursache in einem ungleichmäßigen, abwechselnden Reiben und Gleiten der Bremsklötze. Das heißt, die Eigenschwingungen entstehen, weil die idealerweise gleichmäßige Gleitbewegung von einem kurzzeitigen Anhaften/Stoppen und Lösen der Reibflächen gestört wird. Innerhalb von tausendstel Sekunden spielt sich dieser sog. Stick-Slip-Effekt ab. Stichwort: Gleitbolzen/Gleitstücke prüfen.
Weitere mögliche Ursache: Nicht umsonst weisen Hersteller darauf hin, dass Serienbeläge auf einer Einfahrzeit von bis zu 500 km geschont werden sollen. Sportbeläge (nicht Beläge für Rennsport!!) können u.U. eine noch längere Einfahrzeit benötigen. Bei zu früher Belastung überhitzt die Oberfläche des Belages und verglast. Die Bremswirkung verschlechtert sich, was dazu verleitet, künftig stärker zu bremsen, was die Verglasung weiter fördert, was dazu verleitet … rate mal …… und das Bremsenquietschen erheblich fördert. Anschleifen der Reibfläche mit feinem Schleifpapier wirkt hier oft Wunder.
Wenn ein neuer Bremsbelag an Ober- und Unterkante angeschliffen/angephast werden müßte (hat hier auch jemand geschrieben), weil er sich sonst nicht bereits bei den ersten Bremsungen in die eingelaufene Bremsscheibe hineinlegt, ist die Bremsscheibe weg zu schmeißen – sie ist zu stark eingelaufen. Meist ist sie dann auch bauchig und wellig. Läßt sich mit einer guten Schieblehre oder einem Mikrometer in Sekunden zuverlässig genau messen.
Die Bremsbeläge sind (zwingender) Bestandteil der ABE. Müßte eigentlich jeder Kfz-Azubi spätestens im 2. Lehrjahr wissen. Weiß er es spätestens im 4. Lehrjahr noch immer nicht, ist entweder sein Ausbilder ein …… oder beim Azubi ist Hopfen und Malz verloren. Ist es nun noch sinnvoll, hier darüber zu diskutieren, ob Bremsklötze, die erst nachträglich angephast und/oder in Eigenregie mit Schlitzen versehen werden, nicht das Non-plus-Ultra fachgerechter und rechtlich zulässiger Reparaturmethoden darstellen? Hersteller berechnen und testen jeden einzelnen Typ ihrer Bremsklötze und müssen diese freigeben lassen - siehe Prüfzeichen. Die Ergebnisse von Bremsenreparaturen, die entweder auf durch Laien und Hobby-Schrauber manipulierte Klötze oder auf Billig- oder Nachbau-Klötze südamerikanischer oder vorderasiatischer Herkunft zurück zu führen sind, habe ich oft genug im AZT-Allianz Zentrum für Technik (Unfallforschung) und in den "Leichenkammern" der Staatsanwaltschaften gesehen, in denen jeweils die an tödlichen Unfällen beteiligten Fahrzeuge sichergestellt waren.
Mit nur ein klein bißchen Zeitaufwand kann das, was ich vorstehend zum Besten gab, im Internet bestimmt geprüft werden. Wer dennoch seine Bremsklötze mit Feile und Eisensäge bearbeitet (oder solche hochqualifizierten Tipps gibt) sollte eigentlich die Finger abgezwickt bekommen, damit er zum Schutz ratsuchender Laien und anderer Verkehrsteilnehmer nicht mehr Schreiben und auch kein Werkzeug mehr festhalten kann.
Stimmt, Laguna-GT, mit 61 Jahren schreit man (zu Recht auf Grund der Erfahrung) manchmal etwas lauter, wenn man hofft, damit Unheil abwenden zu können.
Gruß
Die anderen Verkehrsteilnehmer sind mit den Jahren besser geworden; immer mehr weichen mir immer schneller aus!
Laguna I / Phase 2: 1,6 16V Grandtortour / K4M
Volvo S40: 2,0 16V / N7Q - B4204S