Xenonvergleich OEM / OSRAM Lightbreaker Unlimited

Beleuchtung, Türen, Fenster und Lackierung

Xenonvergleich OEM / OSRAM Lightbreaker Unlimited

Beitragvon Homunkulus » Samstag 20. September 2014, 19:55

Sodale, liebe Lagunafreunde!

Da mir die Fahrzeugbeleuchtung sehr wichtig ist, habe ich dem Laguna ein kleines Upgrade gegönnt: einen Satz OSRAM Nightbreaker Unlimited.

Mir sind einige Threads (auch hier) begegnet, in denen nach guten Brennern gefragt wird. Dann zieht das Ganze eine seitenweise Diskussion nach sich wo dann mit Handybildern vergleiche gezogen werden, oder wie Sch*** manche ihre 12 Jahre alten Brenner finden, die vermutlich schon rosa leuchten und deshalb davon abraten.
Mit Hilfe dieses kleinen Tests hoffe ich, Interessenten einen kleine Hilfe zu geben, ob sich der Tausch gegen andere Brenner denn überhaupt auch lohnt.

Zum Testaufbau:

Ich habe keine profesionelle Testhalle wie HELLA oder der TÜV. Trotzdem habe ich mir größte Mühe gegeben, den Test so objektiv wie möglich durchzuführen. Ich verfüge über keine Messtechnik wie ein kommerzeielles Lichtlabor und ich habe auch keine Ulbrichtkugel oder andere optische Messysteme. Was ich aber habe ist eine ziemlich gute Kamera und etwas Wissen wie man mit Bildern in der Entwicklung umgeht.

Kamera: NIKON D5200
Objektiv: 50mm 1.8G
ISO: 100
Belichtungszeit: 1 Sekunde
Blende: 5,6
Farbtemperatur: 4350 Kelvin (Referenzwert der OSRAM Nighbtreaker)

Wichtig ist, dass die Kameraparameter fest eingestellt sind und Automatiken ausgeschaltet sind. Ich hatte die Kamera im M Modus und habe die Farbtemperatur in Lightroom auf 4350K gestellt, sodass die Nightbreaker hier als Referenz dienen. 5777K entspricht exakt dem Tageslicht, doch hier werden beide Brenner einfach nur sinnlos gelb dargestellt. Daher habe ich den Kompromiss mit den 4350K in Kauf genommen. Alle Brenner hatte ich ca. 20 Stunden in Betrieb, sodass Sie nahezu ihre volle Leistung entfalten konnten.

Links auf den Bildern sind die OSRAM Nightbreaker und rechts die PHILIPS Xenstart (OEM)

Abblendlicht:
Bild
Beim Abblendlicht sieht man neben dem weißeren Licht der Nightbreaker keine nennenswerten Unterschiede. Die Lichtintensität und -homogenität spielen in der gleichen Liga und sind für meine Begriffe absolut ausreichend. Die Lichtkegel sind gleich breit, aber der der Nightbreaker ist etwas länger.

Bild
Dies bestätigt sich in diesem Bild, welches ich mit einem speziellen Filter versehen habe. Der Filter löscht Schatten und mittlere Tonwerte und Farben und stellt nur das Licht dar. Somit kann man gute Aufschlüsse bzgl. der Lichtkegelform und Leuchtweite erzielen.
Direkt vor dem Wagen nehmen sich beide Brenner gar nichts, die Xenstart leuchten sogar minimal breiter aus. Der große Unterschied ist jedoch die Leuchtweite. Die Linie habe ich am Ende der Nightbreaker gezogen und dient als Referenz. Man sieht deutlich den kürzeren Lichtkegel der Xenstart, der Unterschied beträgt hier ca. 2-3 Meter, im Alltag also zu vernachlässigen.

Fernlicht:
Bild
Das Fernlicht stellt sich hier schön an der Hauswand dar. Man könnte annehmen, dass die Xenstart etwas breiter leuchten, wo hingegen die Nightbreaker einen konzentrierteren Lichtpunkt zwischen den Fenstern erzeugen, ähnlich einem Sweet Spot.

Bild
Dieser Eindruck wird hier bestärkt. Die Flanken der Xenstartwelle rechte fallen nicht so steil ab wie die der Nightbreaker. Beim Fernlicht ist dies aber nicht erwünscht. Das Licht muss konzentriert und gebündelt nach vorne gehen, die Nightbreaker zeigen hier deutlich wie es geht.

Zwischenstand:

Der Kauf hat sich gelohnt. Die OSRAM Nightbreaker bestechen im Ganzen gesehen durch eine etwas intensivere und vor allem weitere Ausleuchtung. Die 20 Meter und 70% mehr Licht konnte ich nicht beweisen, weil mir einfach die Ausrüstung und das entsprechende Gelände fehlen. Diese Werte werden aber auch nur unter Laborbedingungen erreicht. Wie es in der Praxis aussieht sieht man oben und ich denke, dass es in etwa hinkommt was OSRAM behauptet.
Die 70% mehr Licht sind nicht etwa beim Abblendlicht vorhanden. Das würde man oben deutlich sehen. Ich denke viel mehr, dass es dieser konzentrierte Punkt im Fernlicht ist, wo OSRAM die 70% mehr Licht gegenüber Standradbrennern herholt. Die 20 Meter mehr Licht kommen auch nicht etwa beim Abblendlicht hinzu, sondern auch hier wird wieder das Fernlicht als Referenz genommen werden. Aber wo OSRAM nun die Zahlen ganz genau hernimmt und welches Licht als Vergleich dient weiß nur OSRAM selbst.

Im Abblendlichtbetrieb profitiert man in der Praxis vor allem durch die weißere Lichtfarbe (4350K) gegenüber den OEM-Brennern. Das Fahren ist einfach angenehmer und ermüdungsfreier. Ein großer Unterschied zu den PHILIPS Xenstart ist jedoch, bis auf die etwas weißere Lichtfarbe und die 2-3 Meter weitere Ausleuchtung, nicht offensichtlich und somit in der Praxis zu vernachlässigen.
Anders sieht es auf der Landstraße aus. Hier verwandeln sich die Nightbreaker in kleine Flakscheinwerfer und schießen einen sehr konzentrierten Lichtstrahl nach vorne, die Ausleuchtung auf einer geraden Landstraße ist bombastisch. Es reflektieren Landstraßenpfosten zurück, da sieht man noch gar keine Straße. Spätestens hier merkt man einen deutlichen Unterschied zu den Xenstart.
Für wen lohnt sich also der Kauf? Für Gelegenheitsfahrer und reine Stadtfahrten lohnt es sich meiner Meinung nach nicht, da die Nightbreaker hier ihre Stärken nicht voll ausspielen können. Man merkt einen Unterschied, aber der wäre mir persönlich nicht diese Summe wert.
Vielfahrern, die das letzte Quäntchen Leistung aus den Brennern holen wollen und Fahrern die viel Überland fahren kann ich die Nightbreaker nur wärmstens empfehlen!

Fazit:

Das Licht der PHILIPS Xenstart ist nicht schlecht. Die OSRAM Nigtbreaker machen alles ein bisschen besser, beim Fernlicht deutlich besser. Kostenpunkt für einen Satz ca. 120€. Ich bin zufrieden und möchte nicht mehr tauschen.
Zuletzt geändert von Homunkulus am Samstag 20. September 2014, 22:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Xenonvergleich OEM / OSRAM Lightbreaker Unlimited

Beitragvon Thomas 78 » Samstag 20. September 2014, 20:29

Super Test, super Beschreibung.
Daumen hoch :DAUMEN:
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Re: Xenonvergleich OEM / OSRAM Lightbreaker Unlimited

Beitragvon drumtim85 » Sonntag 21. September 2014, 06:21

Na das ist doch mal ein gut gemachter Vergleich! :DAUMEN:

Wie lange hast du gebraucht um die Brenner zu wechseln?
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Re: Xenonvergleich OEM / OSRAM Lightbreaker Unlimited

Beitragvon Homunkulus » Sonntag 21. September 2014, 08:26

Danke euch beiden!
Das ging eigentlich relativ fix! Ich denke ca. eine Stunde hat das gedauert. Ich musste keine Räder abbauen und auch die Radhausinnenverkleidungen konnte ich drin lassen. Der Wagen stand beim Scheinwerferausbau nur auf der mobilen Auffahrrampe, dass ich gut an die Schrauben unten ran kam. Ansonsten ist das überhaupt kein Akt.
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Re: Xenonvergleich OEM / OSRAM Lightbreaker Unlimited

Beitragvon drumtim85 » Sonntag 21. September 2014, 11:18

Also hast du die Scheinwerfer ausgebaut. Wollte ich nur wissen. Evlt. findet ja mal jemand einen Trick um es ohne Ausbau zu machen.
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Re: Xenonvergleich OEM / OSRAM Lightbreaker Unlimited

Beitragvon Homunkulus » Sonntag 21. September 2014, 12:35

Uff! Nee nee, dass habe ich mir nicht zugetraut. Es sohl wohl Verrückte geben, die das machen, aber deren Keramikröhrchen an den Xenonlampen möchte ich danach mal sehen.
Man muss ja die Lampen auch in diese vielen kleinen Metallklemmnasen drücken, mir wäre das Risiko zu groß da eine zu verbiegen wenn man das nicht unter direkter Sicht macht.
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Re: Xenonvergleich OEM / OSRAM Lightbreaker Unlimited

Beitragvon Markus01 » Sonntag 21. September 2014, 15:54

:DAUMEN: klasse gemacht!
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Re: Xenonvergleich OEM / OSRAM Lightbreaker Unlimited

Beitragvon Laguna-GT » Sonntag 21. September 2014, 20:21

Herrliche Arbeit ! Vielen Dank ! Selten so einen gut gemachten Amateur-Bericht gesehen ! lol :DAUMEN:

Aber mir wäre das bisschen Besserung keine 120 Euronen wert, vorrausgesetzt die OEM Brenner kriegt man für deutlich weniger !
Nochwas zum Ausbau, hast du die Scheinwerfer danach neu einstellen lassen ?
Grüße
Laguna-GT

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Re: Xenonvergleich OEM / OSRAM Lightbreaker Unlimited

Beitragvon Exilim » Montag 22. September 2014, 12:16

Hallo,
.
habe bei mir auch vor kurzem die Xenon Brenner getauscht. Habe die Osram Cool Blue genommen, sind echt kein vergleich zu den Original Brennern, endlich sehe ich auch was :-).
Jedenfalls habe ich Sie getauscht ohne die Stossstange abzubauen.
Ist kein Problem Aufwand 30 - 60 min. Batterie muss raus und Wasserbehälter zur Seite geschoben werden, dann kommt man ran.
Exilim
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Re: Xenonvergleich OEM / OSRAM Lightbreaker Unlimited

Beitragvon Homunkulus » Montag 22. September 2014, 18:04

Hallo!

Danke, dass euch der Test gefällt.
Ich habe mir wie gesagt nicht getraut, die Lampen in eingebautem Zustand da durch zu fummeln aus Angst vor Beschädigungen.

Wie schon oben erwähnt, ist das P/L-Verhältnis in diesem Falle zu den OEM Lampen meiner Meinung nach mittelmäßig. Ein WOW Effekt stellt sich nach dem EInschalten des Abblendlichtes nicht ein, die OEM Lampen sind doch ganz gut. Man sieht nur die etwas weißere Farbe und eben das hervorragende Fernlicht. Ansonsten hält sich der Fortschritt in Grenzen, man sieht einfach, dass sie etwas besser sind. Ob man das aber mit 120€ bezahlen will, steht auf einem anderen Blatt.

Die Scheinwerfer ließ ich nach dem Ein- und Ausbau nicht neu einstellen weil es schlicht nicht notwendig war, auch wenn dies oft propagiert wird. Ich habe einen gesunden Menschenverstand und auch Vergleichsbilder zwischen den Aufnahmen. Die Höhe der Scheinwerfer hat sich absolut nicht verändert. Ich hatte auch keine Handschuhe und Schutzbrille auf und lebe immer noch. Man muss einfach wissen, was man tut. Daher habe ich die Scheinwerfer auch immer ausgebaut, denn diese heißen Dinger im eingebauten Zustand durch den Motorraum zu fummeln schien mir wirklich gefährlich, zumal die Scheinwerfer im eingebauten Zustand noch am Strom hängen. Mir war es einfach lieber, die Lampen aus den vom Strom getrennten Scheinwerfern abgekühlt auszutauschen.

Die Cool Blue Intense haben den gleichen Lichtstrom wie die Nightbreaker (beide 3200lm) nur sind die CBI 600K "kälter". Es ist zwar heller, aber man sieht weniger. Auf trockener Straße sieht man keinen Unterschied, aber auf nasser STraße merkt man es deutlich. Halogenlampen, z.B. H7 erreichen übrigens maximal 1550lm. Xenon das gute Doppelte, da sieht man mal wie wichtig eine korrekte EInstellung der Scheinwerfer und eine Scheinwerferreinigungsanlage ist. Illegale HID Fahrer grüße ich übrigens mit eingeschaltetem Fernlicht, aber dass wird jetzt zu offtopic.
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Re: Xenonvergleich OEM / OSRAM Lightbreaker Unlimited

Beitragvon Beo.wulf » Dienstag 23. September 2014, 09:18

Habe letzte Woche den Citroen C3 II meiner besseren Hälfte von Original auf Osram Nightbraker H7 (+110%) umgerüstet.

der Unterschied zu den originalen war wie erwartet beeindruckend. Meiner Meinung ist der "Abstand" zu den originalen Xenonbrennern des Laguna nicht mehr so groß.

Definitive Kaufempfehlung für die neue Version der Nightbraker (+110%) für alle Nicht-Xenon-Fahrer von mir
Und Osram ist mir bedeutend lieber als irgend ein angeblicher megasuperwunderheller Chinaschrott.

H7 Doppelpack hat mich 22 Euro im örtlichen Fachhandel gekostet, H4 sind etwas günstiger.


Die Xenonvariante der Osram Nightbraker wird ich mir für den Laguna aber definitiv die nächsten Wochen mal zulegen und testen :)
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