von statron3 » Mittwoch 15. Juni 2016, 13:30
Gestern hatte ich meinen L3 beim großen Freundlichen zur Diagnose.
Nach meiner Fehlerbildbeschreibung und einer gemeinsamen Probefahrt, bei der der Meister meine bemängelte Geräuschkulisse auch klar erkannte, bekam ich den vagen Hinweis, dass man sich melde und bekam keinen Abholtermin genannt. Er meinte bei der Probefahrt aber, das klingt alles so, als würde da irgendwie die Dämmung fehlen. Darauf blieb mir nur zu sagen, wie dass denn gehen soll, wenn keiner etwas ausgebaut hat. Der Wagen blieb zur Diagnose da und ich trullerte mit einem neuen Ersatzwagen davon.
Nachmittag bekam ich einen Anruf mit der verhaltenen Stimme des Serviceleiters am anderen Ende mit dem Hinweis, man habe den Fehler tatsächlich gefunden. Prima, hat mich echt gefreut, nervten mich diese Geräusche nun schon fast vier Wochen lang. Auf die Frage, wass es denn nun gewesen sei, sagte er, dass eine Motorraumdichtung gefehlt habe und daß der Freundliche für diesen Schlamassel selbst verantwortlich sei. Wow...das musste ich erstmal setzen lassen!
Die Erklärung folgte dann auch sofort. Vier Wochen vorher hatte ich ganz unerwartet und zu einem völlig verkorksten Zeitpunkt einen Zwischenfall mit einem Gegenstand und meiner Frontscheibe, was einen dringenden Scheibenwechsel erforderte. Hier half mir der große Freundliche wirklich unkompliziert und vor allen Dingen wirklich schnell. Abend gebracht, am nächsten Tag Mittag abgeholt, um anschliessend in den Urlaub zu fahren.
Offenbar wurde aber in der Hast vergessen, die obere Motorraumdichtung wieder zu installieren. Und diese fehlende Dichtung führte nun zu der extremen Geräuschkulisse, die sich wie ein Teillastnageln anhörte. War es im Prinzip ja auch. Nur dass dies offenbar die ganz normalen Geräusche des Dieselmotors waren, aber man sonst so überhaupt nicht wahrnimmt. Der große Freundliche konnte es offenbar selbt nicht glauben, dass die fehlende Dichtung so einen extremem Unterschied ausmacht und baute sie während der Probefahrt sicherheitshalber extra noch einmal aus, um sich davon noch einmal genau zu überzeugen. Kleine Schlamperei, große Wirkung. Das Fehlen der Gummidichtung zur Motorhaube hin hat mich somit unnötige Untersuchungen in Richtung defekter Injektoren anstreben lassen (unnötige Kosten in Höhre von ca. 200 Euro) und mir zudem zu vier Wochen schlechter Laune verholfen.
Kein Mensch hätte zwischen einem simplen Frontscheibentausch und der nervigen Geräuschentwicklung einen Zusammenhang herstellen können.
Ich auch nicht. Klar, man hätte u.U. sehen können, dass der Dichtgummi fehlt, aber hinterher ist man immer schlauer.
Der klangliche Unterschied ist wirklich extrem. Das hätte ich so nicht für möglich gehalten.
Somit kann ich dieses leidige Kapitel endlich abschliessen, auch wenn ich der Sache noch nicht vollends über den Weg traue.
Im Leerlauf vibriert der Innenraum einfach zu deutlich und klappert das Amaturenbrett wie blöde, obwohl sämtliche Motorlager und Momentstützen bereits neu sind. Letzeres werde ich selbst beseitigen, in dem ich wieder passendes Schaumgummi zwischen Scheibe und Amaturenbrett klemmen werde. Sieht nicht gerade schick aus, die Wirkung ist aber dafür nachhaltig.
Eines rechne ich dem Freundlichen jedoch hoch an. Nämlich dass er bei der Wahrheit geblieben und nichts vertuscht hat.
Selbstverständlich musste ich für den Werkstattaufenthalt und Ersatzwagen nichts bezahlen. Aber ich denke, dass versteht sich angesichts der peinlichen Angelegenheit von selbst.
Ich bin jedenfalls froh, endlich wieder Ruhe im L3 zu haben.
Sämtliche abwertenden Bemerkungen in Richtung Renault in diesem Zeitraum müsste ich eigentlich zurücknehmen, waren sie offensichtlich nicht gerechtfertigt.
Zuletzt geändert von statron3 am Mittwoch 15. Juni 2016, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.