Neue Bremsen sind fest

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Neue Bremsen sind fest

Beitragvon Seppl » Freitag 29. April 2011, 18:49

Hallo!
Die kürzlich eingebauten hinteren Bremsen werden bei normaler Fahrt über 100°C heiß. Die vorderen Bremsen sind immer kühler bzw. kalt.

Wenn man das Auto aufbockt, lässt sich das Rad drehen. Man merkt aber, dass die Beläge leicht schleifen. D.h. das Rad läuft nicht frei, man kann es aber mit etwas Kraftaufwand drehen.

Habe einen Laguna Grandtour Bj 2006, mit 1.9 Dieselmotor, mit elektrischer Handbremse.

Beim 50.000 km Service wurde endeckt, dass die hinteren Bremsen total runter sind. Es wurden die Scheiben (incl. Radlager, weil es die nur in einer Einheit gibt) und Beläge gewechselt - von einer freien Werkstätte.
Materialbezeichnungen: Scheibe HA 24011101012, Beläge HA 13046071372. Kosten incl. Arbeit 400EUR !

Habe nun beim Werkstattmeister reklamiert.
Der meint, alles sei in Ordnung. Die Bremszylinder wären frei und nicht fest.
Wenn die Bremsen heiß werden, dann liege das wohl an der blöden elektrischen Handbremse.

Als Lösung des Problems, hat er mir empfohlen, nun die Bremssättel auszutauschen.

Ist das wirklich notwendig? Oder kennt sich der Mechaniker nur nicht genau aus, was beim Laguna zu tun ist?

Muß ich wirklich in neue Sättel investieren?

Bitte helft mir!
Seppl
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Beitragvon laguna_freak » Samstag 30. April 2011, 11:16

Hallo,

ist leider ein etwas leidiges Problem des Laguna 2.
Da kann es gut sein, das du die Bremssättel tauschen mußt.

Davor würde ich aber mal schauen, ob die Bremsbeläge in ihren Aufnahmen leicht beweglich sind.

Viele Werkstätten machen die alten Beläge nur aus und die neuen wieder rein, ohne die Laufflächen gründlich zu reinigen.
Dann verklemmen sich die Bremsbeläge weil die sich nicht mehr lösen können, und die Bremse wird heiß.

Was man auch nicht machen sollte Keramik- oder Bremsenmontage Spray auf die Laufflächen Sprühen, darin haftet der Bremsstaub, und die Beläge verklemmen sich auch wieder recht schnell.
Außerdem ist das zeug eher wie honig, also recht zäh, was diesen effekt von klemmenden Bremsbelägen noch verstärkt.


MFG Chris
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Beitragvon Seppl » Samstag 30. April 2011, 20:20

Danke Chris!
Leider keine guten Nachrichten.
Was muss ich nun beachen, wenn ich die Lauffflächen frei von Bremsenmontage- oder Keramikspray machen will?
Fundierte technische Schrauberkenntnisse habe ich. Wagenheber und normales gutes Werkzeug stehen zur Verfügung.
Gruß
Seppl
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Beitragvon laguna_freak » Sonntag 1. Mai 2011, 06:51

Guten Morgen.

Du mußt die Laufflächen mit einer Feile oder Schleifpapier blank machen, und an den Bremsbelägen wo sie in den Laufflächen drin sind auch.

Danach entweder so wieder zusammen machen, oder nur ein ganz klein wenig Kupferpaste auf die Laufflächen machen, aber nur einen ganz dünnen film.

Bei zurück drücken bzw. zurück drehen der Bremskolben in den Bremssattel darauf achten, ob er gut zurück läuft, oder ob du enorm viel kraft brauchst.

Brauchst du extrem viel kraft ist dein Bremssattel hinüber.

Eine gewisse schwergängigkeit ist aber normal, da du die Bremsflüssigkeit durch das gesammte Bremssystem zurück in den Ausgleichbehälter drücken mußt.

Kannst auch ein wenig WD40 oder ein paar tropfen Öl unter die gummimanschette vom Bremskolben rein machen, dann sollte es auch besser werden.

Nach dem zusammenbauen mußt die diese blöden klammern wieder richtig dran machen wo den Bremssattel zum Halter zieht, die wo in die zwei Löcher seitlich rein gesteckt wird.

Sollte die fehlen, ist das dein Problem, weil der Bremssattel dann immer verkantet ist.

Nachdem du fertig bist, UNBEDINGT das Bremspedal mehrmals kräftig ganz drücken so weit es geht, sonst hast du am anfang KEINE BREMSWIRKUNG, bis die Bremskolben wieder an dem Bremsbelag anliegt, und sich nachgestellt hat.


MFG Chris
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Beitragvon Seppl » Sonntag 22. Mai 2011, 18:51

Guten Abend,
Dank an laguna-freak für die wertvollen Hinweise.
Habe nun versucht, den Bremssattel abzubauen. Bin aber gescheitert. Der Bremskolben liess sich nicht mehr zurückdrücken. Habe dann eine Schraubzwinge angesetzt, genau in Höhe des Bremskolbens. Die Zwinge drückte vorne mittig auf den Belag. Nix ist passiert. Zu fest wollte ich die Schraubzwinge dann auch nicht zuknallen, ansonsten wär vielleicht noch der Gusskörper des Bremssattels gebrochen.
Werde wohl doch nochmals in die Werkstatt müssen. Frage mich nur, wie der Werksattmeister damals die Bremse auseinandergebracht hat, als er Scheibe und Beläge gewechselt hat.
Die Klammer war recht einfach weg und wieder hinzubekommen.
Die zylindrischen Führungen des Bremssattels waren gängig.
Kann man den Bremssattel noch instandsetzten. Z.B. mit einem neuen Dichtungssatz, oder braucht man wirklich einen neuen?
Wieviel darf so einer kosten?
Gruß
Seppl
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Beitragvon STS-Flame » Sonntag 22. Mai 2011, 18:58

muss der nicht eingedreht werden?
Gruß Stephan

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Beitragvon laguna_freak » Sonntag 22. Mai 2011, 20:50

Hallo,

doch natürlich, die hinteren Bremssättel müssen rein gedreht werden, gleichzeitig muß aber auch zusammen gedrückt werden, damit der Kolben wieder rein geht.

Hatte ich oben in meinem Beitrag ja auch so geschrieben.

Sollte trotz drehen und drücken sehr schwer rein gehen ist er kaputt.
Instandsetzen würde vielleicht gehen, nur bekommst du den kolben vermutlich nicht mehr rein. Und man muß schon wissen was man tut.

Die chance das er dann wieder geht ist aber sehr gering, mach dir da nicht so große Hoffnungen.


MFG Chris
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Beitragvon Seppl » Montag 23. Mai 2011, 20:25

Okay hab ich verstanden - danke.
Kannst Du bitte noch erklären, wie ein Bremssattel dieser Bauart funktioniert?
Bremssättel meiner Motorräder habe ich schon öfters instand gesetzt (MZ, Suzuki usw.). Koben rausgedrückt, mit 800er Papier suaber gemacht. Neuen Dichtungssatz rein.
Paste drauf und alles wieder zusammengebaut.
Wie ein Kolben, den man auch drehen muss um ihn zurück zuschieben funktioniert, würde mich interessieren.
Danke und Gruß
Seppl
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Neue Bremssättel drin, aber die Bremse wird immer noch heiß.

Beitragvon Seppl » Samstag 11. Juni 2011, 21:24

Guten Abend,

nun habe ich heute 2 neue hintere Sättel eingebaut und das ganze natürlich entlüftet - zusammen mit einem KFZ Mechaniker.
Die Beläge waren und sind immer noch frei.
Nach dem Zusammenbau liess sich dann das Rad auch nur noch gegen sehr geringen Widerstand drehen.

ABER:

1.
Nach ca 10 km Fahrt ist die Bremsscheibe schon wieder heiß - bedeutend wärmer als die Vorderbremsen! Man verbrennt sich die Finger (nur hinten!).
Was kann denn nun noch schief gelaufen sein?

2.
Was ich noch bemerkt habe:
Wenn ich das Bremspedal bei ausgeschaltetem Motor durchdrücke, habe ich einen konstant festen Druckpunkt.

Wenn ich aber bei eingeschaltetem Motor, also wenn auch der Bremskraftverstärker aktiv ist, das Bremspedal fest trete und gedrückt halte, dann ist anfangs ein Druckpunkt spürbar aber dann gibt das Bremspedal langsam nach. Ich kann es also langsam immer weiter durchtreten.
An den Bremssätteln ist alles dicht. Es kommt keine Bremsflüssigkeit raus.
Ist das normal?

Bitte Hilfestellung - schön langsam verzweifle ich.
Seppl
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Beitragvon laguna_freak » Sonntag 12. Juni 2011, 12:13

Ok, normal ist das auf keinenfall, wenn du die Bremse trittst und du ganz langsam bis ganz nach unten durch treten kannst.

Da kann der Hauptbremszylinder kaputt sein, was am ehesten der Fall ist,
oder dein ABS Block, sprich die Ventile im ABS Block funktionieren nicht richtig.

Hast du die Bremsflüssigkeit schon mal komplett gewechselt?
Also vorne und hinten?


Du mußt die beiden Hansbremsseile am Bremssattel aushängen, dann die Bremskolben zurückdrehen und drücken, dann alles wieder zusammenbauen, DIE HANDBREMSSEILE bleiben immer noch AUSGEHÄNGT!!!

Dann die Bremse mehrmals ganz durch treten OHNE den Motor laufen zu lassen. wenn du wieder einen festen Druck auf dem Bremspedal hast, sprich die Bremskolben wieder ausgefahren sind, dann erst die Handbremsseile wieder einhängen.

Sonst kann es sein, das die elektrische Handbremse eine vorspannung erzeugt, und die Bremse hinten nicht ganz auf macht, und immer schleift.



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Danke!

Beitragvon Seppl » Sonntag 6. November 2011, 19:43

Dank an Chris!

Tip war erfolgreich!

Gruß
Seppl
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Beitragvon laguna_freak » Sonntag 6. November 2011, 21:27

Keine Ursache, dafür sind wir bzw. das Forum ja da. lol
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Re: Neue Bremsen sind fest

Beitragvon lorik007 » Montag 5. November 2012, 23:13

Hallo Zusammen. Ich möchte nun fragen, was war die Lösung? Hauptzilinder, Bremsflussigkeitwechsel oder die elektrische Handbremse?
Ich habe nämlich genau gleiche Probleme.
Danke. :x
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Re:

Beitragvon lagunacoburg » Sonntag 17. Februar 2013, 18:19

Seppl hat geschrieben:Guten Abend,
Dank an laguna-freak für die wertvollen Hinweise.
Habe nun versucht, den Bremssattel abzubauen. Bin aber gescheitert. Der Bremskolben liess sich nicht mehr zurückdrücken. Habe dann eine Schraubzwinge angesetzt, genau in Höhe des Bremskolbens. Die Zwinge drückte vorne mittig auf den Belag. Nix ist passiert. Zu fest wollte ich die Schraubzwinge dann auch nicht zuknallen, ansonsten wär vielleicht noch der Gusskörper des Bremssattels gebrochen.
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Die zylindrischen Führungen des Bremssattels waren gängig.
Kann man den Bremssattel noch instandsetzten. Z.B. mit einem neuen Dichtungssatz, oder braucht man wirklich einen neuen?
Wieviel darf so einer kosten?
Gruß

Man muss doch quasi drücken und drehen. nur drücken bringt nix!!und nur drehen auch nix
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Re: Neue Bremsen sind fest

Beitragvon Laguna3 » Sonntag 17. Februar 2013, 19:20

Hallo

Ja man muß drücken und drehen gleichzeitig! Und wenn die Federn am Bremsklotz ( Rückseite ) nicht am Bremskolben eingehangen sind kann die Bremse auch nicht richtig lösen und wird heiß!
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